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1. Theil 2, Abth. 3 - S. 132

1824 - München : Lentner
152 liebenswürdigen, heiligen Mannes, der jede Größe, jede Tugend, jede Liebenswürdigkeit in einem Grade vereinte, wie sie vielleicht nicht jedes Jahrtausend in Einem vereiniget gesehen hat."*) Kaum hatte sich England unter Alfred etwas erhohlt, als es wieder unter seinen Nachfolgern Eduard I. (901—925), Athelstan (Q25 — 941), Edmu nd (Q41—94ö), Edred (940 — 955), Edwy (955 — 959), Edgar (959 —975), Eduard Ii. (957 — 978) und Ethelred (978 — 1016) hundert Jahre hindurch der Schauplatz Dänischer Zerstörungen ward. Der letztere, Ethelred, kaufte sie 991 und 995 zuerst durch große Summen ab. Darauf wollte er Schutz und Verstärkung gegen sie in der Vermahlung mit Emma, der Schwester des Herzogs Richard H. von der Normandie und in Normannischen Soldtruppen suchen; aber auch diese Hoff- nung trog, weil die Normänner keine Neigung hatten, gegen die Dänen, ihre Geschlechtsverwandten, zu fechten. Diese bittere Erfahrung verleitete ihn, gegen alle Danen \j und Normänner auf der ganzen Insel einen allgemeinen Mord zu beschließen ( 15. Nov. 1002 ). Der Mord- stahl traf auch die Schwester dcö Königs Swen von Dänemark, die mit einem mächtigen Grafen vermählt, als Geisel des Friedens, von Seite der Dänen in England lebte. Die Rache führte Swen auf die Englischen Küsten und Ethelred sioh mit seiner ganzen Familie zu seinem, Schwager, dem Herzoge von der Normandie, Richard Ii. Swen eroberte nun bis 1015 ganz England durch einen harten zerstörenden Kampf. Der- Tod ließ ihn zwar nicht zum Genuß seiner schweren Eroberung kommen; aber er be- förderte seinen Sohn Kanut (1017) auf den Tbron, der, wohl besser als sein Vater, die schwere Kunst verstand, zwey durch Antipathie getrennte Völker —- T anen und. *) S. Fr. Leop. Gr. zu Stolberg „Alfred der Große, König von England." Müllster, 1815. 8.

2. Theil 2, Abth. 3 - S. 134

1824 - München : Lentner
— 134 — er aus Allodium in Lehensgut, das einen jährlichen Lehens- zins an den König bezahlen mußte, da er das ganze eroberte Land nach Germanischer Sitte als sein Eigen- thum ansah. Dagegen behandelten die Besitzer der Kron- lehen die Freyen ihres Gebieths ebenfalls wie ihre After- vasallen; so wie sie selbst ihrem Oberlehensherrn ihren Le- henszins entrichteten, so forderten sie ihn auch von diesen; so wie sie als Kronvasallen ihrem Könige bey jedem Aufgeboth in den Waffen folgen mußten, so mußten diese wieder als Untervasallen das Geleite um ihren Lehensherrn bilden; so wie der König für seine Iagdlust große Forsten nach drückenden Forstalgesetzen unterhielt, so auch die größer» und kleinern Baronen in ihrem Gebiethe; so wie die Kronvasallen unter dem königlichen Lehenshof standen, so - die Aftervasallen wieder unter ihren Lehensgerichten: wie in jenem nach dem Normannischen Rechte in Franzö- sischer Sprache gesprochen wurde, so auch in diesen; ganz England ward in Verfassung, und Sitten Normännisch. Das Recht des Sachsen wurde durchaus aufgehoben, und dem gemeinen Manne zum Andenken an die vorigen Zei- ten von seinen frühern Gewohnheiten nichts außer der Sächsischen Sprache gelassen, — Auch über die Geistlichkeit ward die strenge Lehenseinrichtung in gewissem Sinne ausgedehnt; und weder Gregor der Vii. konnte den König Wilhelm, noch der felsenfeste Erzbischof Anselm von Canterbury seinen Sohn und Nachfolger Wilhelm Ii. (1087 — 1100) von dem strengen Lehenssistem zurück- bringen, Doch hatte diese Feudalverfassung in dem Umfang, in welchem sie Wilhelm I. eingeführt hatte, kaum 34 I. bestanden, Adel und Geistlichkeit blieben von Anfang an gegen dieselbe in beständiger Bewegung; und schon un- ter dem dritten Normännischen Regenten, Heinrich I. (1100 — 1135) wurde sie durch Erringung eines, die Strenge der Lehensgeseße mildernden Freyheitsbriefs

3. Theil 2, Abth. 3 - S. 113

1824 - München : Lentner
113 entreiffen, und das Herzogthum Neapel unter seine Ober- herrschaft zu bringen; und Otto Ii. führte deshalb einen vergeblichen Krieg Ml— 983). Auf einmahl wurden nahmlich Griechen und Araber, die vorhin in beständigem Kampfe mit einander gelebt hatten, gute Freunde, und vereitelten die,Plane der Ottoncn. — Desto inehr gelangen sie den Normannern. Im I. 1000 zogen Pilgrime aus der Normandie durch Apulien nach Jerusalem zum heiligen Grabe, und legten im Vorbeyziehen, wie der Uebung wegen, Proben ihrer Tapferkeit ab, über welche die weibischen Einwohner von Apulien erstaunten. Ein anderer Hause Normänner wahlfahrtete 1017 nach dem Berge Gargamo, zu einem dem heil. Michael zu Ehren erbauten Tempel. Ihre starken nordischen Körper, verbunden mit neuen Proben ihres Muths, erweckten in den Bewohnern von Apulien den Wunsch, mit ihrer Hülfe von der Griechischen Herr- schaft frey zu werden. Die Normänner nahmen den Antrag an, und griffen, verstärkt durch eine größere Anzahl ihres tapfern Stammes, die Griechen mit solchem Nachdruck und Erfolg an, daß endlich die Lombardi- schen Fürsten von Benevent, Salerno und Capua sie für Deute förmlich in ihre Kriegsdienste nahmen. Kurz da- rauf (10l2) wiesen sie ihnen, an der Grenze der Longo- bardischen Länder, zwischen Capua und Neapel, einen Srich Landes an, wo ihr Graf Rainolf Avcrsa baute: die erste Normännische Niederlaffung in Italien. Wenige Jahre nachher eroberten die Söhne des Gra- fen Tancred von Hauteville mit einem Schwarm Normänner nach und nach Apulien (1039 — 1041). Sie theilten unter sich das eroberte Land, und errichteten ei- ne Lehens-Aristocratie unter Wilhelm mit dem ei- sernen Arme, Taueteds ältestem Sohn, der den Titel eines Grafen von Apulien annahm. Im I. 1046 nahmen die Normänner diese Lander vom Kaiser Heinrich Hl. zu Lehen; und drangen dann noch weiter vorwärts, Wiedenuinn, miktl. Geschichte. In. H

4. Theil 2, Abth. 3 - S. 123

1824 - München : Lentner
123 dauerte nur bis 1157, und erst 1230 wurden die beydcn Reiche für immer vereint. — Unter Ferdinands I. Söhnen behauptete Alphons Vi.*) wider feindselige Brüder das väterliche Land, und vermehrte es durch Eroberung der alten Westgothischen Hauptstadt, des großen, volkreichen, durch Natur und Kunst wohlbefestigten Toledo, welches sofort der Königssitz ward. An dieser Eroberung hatten Ritter aus allen Ländern der Christenheit Theil genommen und unter ihnen sich Heinrich, ein Hochburgundifcherritter, durch Kriegstugend besonders ausgezeichnet. Alphons gab ihm (1005) die Statthelterschaft über das Land zwischen den Mündungen des Duero und Tajo. Heinrich vergrößerte sie durch Er- oberungen wider die Ungläubigen. Bon der Stadt Porto erhielt sein Gebieth den Nahmen Portugal. Sein Sohn Alphons I. (1128 —1188) eroberte das weite, ge- segnete Alentejo; und sein siegreiches Heer rief ihn zum König von Portugal aus. Von der Geschichte Navarra's, das dem Garer as war zugetheilt worden, weiß man wenig mehr als Nahmen und kleine Fehden. Die Germanische Verfassung, welche die christlichen Westgothen bey ihrem Rückzug auf die Gebirge von Astu- rien mitgenommen hatten, dauerte auf denselben fort, und wurde auch in jedem neuen christlichen Reiche, das durch Eroberung entstand, eingeführt: nur, daß mit dem *) Alphonso's Feldherr war Don Rodrigo Dia;, Graf von Vivar, von dankbar gemachten Feinden zuerst el mio (^rd (mein Herr), von seinem König und Volke Campeador (Kampfheld ohne Gleichen) genannt. Ihm war es durch Tugend, Tapferkeit und Klugheit gelungen, bey seinem Leben den Königen gleichgeschäht, und auch nach seinem Tode ( 1099 ) der Stolz seiner Nation zu scyn. Noch lebt er fort in der Poesie seines Vaterlandes, und Herder hat die Romanzen, die seinen Ruhm verewigen, auch uns ertönen lassen.

5. Theil 2, Abth. 3 - S. 94

1824 - München : Lentner
ligen Osterfeste (31. Marz) begab sich Clemens mit Hein- rich auf den Vatican, und setzte ihm dort, unter dem allgemeinen Jubel des Volkes, die Kaiserkrone auf das Haupt. Die Engelöburg ward nun noch starker umla- gert, wahrend der Kaiser die Stadt wie zu seiner Re- sidenz einrichten ließ. Da erscholl auf einmahl die Nachricht, daß der Nor- mannische Herzog Robert Guiscard, welcher sich seine Eroberungen in Unteritalien von dem durch ihn überwundenen Papste (1655) hatte zu Lehen geben lassen, und jetzt von Gregor um Rettung und Hülfe gebethen wurde, mit einem Heere von 30,000 Mann zu Fuß und 6000 Reitern im Anzuge sey. Heinrich, der an einen Widerstand gegen Roberts herrliches Heer nicht denken konnte, versammelte das ihm größtentheils ergebene Volk, erklärte ihm, daß er noth- wendig nach Lombardie« ziehen müßte, empfahl ihm die Sache des Reichs und des kaiserlichen Nahmens, und zog darauf mit Clemens nach Siena. Am Tage des Ein- zugs in diese Stadt erschien Robert vor Rom, und la- gerte sich vor dem Latinischen Thore, von wo er die er- schrockenen Römer um Aufnahme bitten ließ; aber ver- geblich. Da eröffneten die Päpstlichen Roberts erboßten Kriegern ein Thor; allein ein starker Volkshaufe trat ihnen wüthend entgegen, und es erhoben sich nun fürch- terliche Scene». Mord, Raub und Brand hausten in der ganzen Stadt; kaum daß der befreyte Papst einige Kirchen durch Wachen retten konnte. Nach drey Tagen, während welchen der Ingrimm das Volk mehrmahls zu blutigen Händeln veranlaßte, beschloß Robert, sich aus der Stadt zu entfernen. Auch Gregor sah sich genöthigt, nachdem er nochmahls auf einer Synode den Bannfluch gegen Heinrich, Guibert, und deren ganzen Anhang er- neuert hatte, das feile Rom zu verlassen; er begab sich nach dem befestigten Salerno. „Aber nie zeigte er sich größer, als in diesem Augen- blicke, wo die Römer ihn zwangen, nach Salerno zu

6. Theil 2, Abth. 3 - S. 107

1824 - München : Lentner
101 Robert (Q98 —1031 ) entstandene Gotteöftiede und kurz darauf die Brüderschaft Gottes. Die sechs ersten Capctinger ließen jedesmahl ihrem orst- gebornen Prinzen noch bey ihrem Leben den Eid der Treue von den Ständen schwören, was unvermerkt Primogenitur und Untheilbarkeit des Reichs einführte. Zwar war die Normandie seit Heinrich!. (1031 —1060) in beständigem Kampfe mit der königlichen Macht; aber doch entlud sie sich mancher ihrer Abentheurer nach Italien, die dann aus ihrem Vaterlande ganze Colonien von Normännern nach Salerno, Neapel und Dicilien nachzogen. Endlich rief das Schicksal im 1.1066 den Herzog Wilhelm von der Normandie, den mächtigsten und furchtbarsten Kron- vasallen, den Besitzer eines Fünftheils vom ganzen Kö- nigreich, unter Philipp I. (1060—1103) auf den Thron von England, dessen Befestigung ihn lange Zeit beschäftig- te; und der König von Frankreich, von diesem übermüthigen Vasallen vorhin unaufhörlich geneckt, befehdet und gedrängt, bekam dadurch Gelegenheit zur Sammlung neuer Kräfte. Dreyßig Jahre nachher (10y6) wurden durch den Gang der Dinge die großen Kronvasallen und der Adel Frankreichs, mit dem Kreuz bezeichnet, auf die Schlacht- felder des Orients geführt, welche für ihn mörderischer als für den Adel anderer Reiche von Europa waren. Von diesem Zeitpuncte an wuchs die königliche Macht zusehends zur Consolidirung des Reichs und zur Wiederherstellung der Ordnung in denselben.

7. Theil 2, Abth. 3 - S. 133

1824 - München : Lentner
133 Sachsen — an einander zu gewöhnen und der Verei- nigung naher zu bringen, wodurch er mit Recht den Nah- men des Großen verdiente. Nur die Uneinigkeit sei- ner beyden Söhne — Harald regierte seit 1036, und Hardekanut seit 1059 — und ihr früher Tod ver- hinderte die Vereinigung an ihrer rechten Festigkeit. Die Dänische Negierung hatte 1041 ein Ende, und die Sach- sen riefen voll Jubel in Ethelredö jüngstem Sohne, Eduard Ii. dem Bekenner (1041 — 1066), ihren früh- ern Angelsächsischen Negentenstamm aus der Normandie herüber auf den Thron. Unter ihm ward England be- reits in Sprache, Sitten und dem Personale der Ne- gierung halb Normännisch. Nach seinem Tode bewarben sich der König von Norwegen Halfager, der Sächsische Graf Harald, Eduards Schwager, und der Herzog Wilhelm von der Normandie um den Englischen Thron; der erste, um die Dänische Negierung, die nach dem Tode der Söhne Kanuts war unterbrochen worden, wieder fortzusetzen; der zweyte, weil ihn Eduard auf sei- nem Todtenbette —, und der letzte, weil er ihn als ei- nen mit ihm verwandten Zugendfreund schon früher zu seinem Nachfolger ernannt haben soll. Die Waffen ent- schieden schnell. Den König von Norwegen hatte der Graf Harald bereits in der Schlacht bey Stanefords- bridge überwunden (25. Scpt. 1066); und den Grafen überwand wieder der Herzog von der Normandie in der blutigen Schlacht bey Hastings ( 14, Qct. 1066), in welcher überdieß sein Nebenbuhler auf dem Schlachtfelde blieb. Mit Wilhelm dem Eroberer (1066 — 1087 ) kam die ganze Normännische Feudalverfaffung nach Eng- land. Er theilte das ganze eroberte Land in 60,215 Lehen, wovon er selbst 1400 als sein Kammergut behielt, und die meisten übrigen an seine Normännischen Ritter austheilte. Was davon Kirchen, Klöstern und den mächtig- sten Sächsischen Familien gelaffen wurde, das verwandelte

8. Theil 2, Abth. 3 - S. 114

1824 - München : Lentner
114 selbst ohne die Besitzungen der Kirche zu schonen, weß- halb Leo Ix. in eigener Person mit den kaiserlichen Trup- pen gegen sie zu Felde zog, aber dabey in schmähliche Gefangenschaft gerieth. Diese Gelegenheit nützte einer der zwölf Söhne des alten Tancred, Robert, zuge- nannt Guiscard (Schlaukopf), indem er vom über wundenen und gefangenen Papste sowohl das bereits er- oberte Apulien als vorlausig auch das, was er von Calabrie» und Sicilien noch erobern würde, zu Lehen nahm. Ungehindert setzte er nun seine Eroberungen fort, und war sogar schon im Begriff, auch Sicilie» den Griechen wegzunehmen, alö ihn Papst Nicolaus Ii. mit dem Titel eines Herzogs gegen einen jährlichen Eensus belehnte, unter der Verpstichtung, die Wahlfreyheit des Cardinal - Collegiums zu schützen ( 10ö0). Von 10ö1 bis 1072 stürmte Roberts jüngster Bruder, Graf Roger, auch Sicilien, und erhielt darauf die ganze Insel von seinem Bruder zum Lehen, ausgenom- men Palermo und Messina, welche Städte Robert vor der Hand für sich behielt. Von hier aus wollte dieser das Griechische Reich selbst angreifen, woran ihn nur der Tod hinderte (17. Iuly 1085). Zum Glück des Reichs erstarb Roberts ganzer Manns- stamm schon mit seinen Söhnen. Sein Bruder Roger vereinigte nun unter sich die ganze von den Nomannern eroberte Landermasse (1098). Unter, dessen Sohn und Nachfolger, Roger Ii. (1101 —1054) ward nach und nach auch der kleine Nest von Unteritalien, der noch nicht dazu gehörte, erworben, so daß ihm zuletzt nichts als die Stadt Neapel und ihr Gebieth abging. Jetzt krönte ihn Papst Anaclet Ii. zum Könige von Neapel und Sicilien (1150), und belehnte ihn mit diesen beyden Sicilien; und seit 1150 ging an ihn auch das republicanische Ne- apel über. Es unterwarf sich ihm freywillig ; aber dafür be- hielt es auch seine bisherige Regierungsform, und hatte bloß außer einigen Abgaben, die es entrichten mußte, ei-

9. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 414

1840 - Münster : Theissing
414 Zweiter Zeitraum. Geschichte genommen werden, aber das Costüm mußte die damalige französische Hoftracht seyn. Theseus und Alexander d. Gr. treten in Alongeperücken auf, Medea und Jphigenia in Reiftöcken, und reden eine Sprache, wie die Menschen in den Antichambern Ludwigs Xiv. Iii. Die Spanier und Portugiesen. §• 60. Das Haus Braganza auf dem Throne. In Spanien folgte auf den schwachen König Philipp Iii. sein noch schwächerer Sohn Philipp Iv., der lieber seinen Minister Oli- va rez (spr. Oliväreds) regieren ließ. Die Schwache der Regie- rung benutzte Portugal, das noch immer stiefvaterlich behandelt wurde, und riß sich von Spanien wieder los. Den 1. Decemb. 1640 ließ der Herzog von Braganza sich als Joann Iv. zum Könige von Por- tugal ausrufen, er war noch ein Anverwandter des ehemaligen Königs Sebastian. Bei der Revolution kamen nur 3 Mann um's Leben, und Philipp war nicht im Stande, das kleine Portugal wieder zu un- terwerfen. Joann von Braganza eröffnete ein neues Regentenhaus, das noch jetzt in Portugal regiert. Er hinterließ den Thron seinem Sohne, Dom Alfonso, der sich eine Frau aus Frankreich kommen ließ, die Prinzesiinn Francisca von Nemours; diese ließ nach einem Jahre ihren lieben Gemahl in ein Staatsgefängniß setzen, und hei- ratete dessen Bruder Dom Pedro. Nach 15 Jahren starb Alfonso in seinem Kerker; da nahm Peter I. den Königstitel an, und re- gierte bis 1706. §. 61. Die beiden letzten Oestreicher in Spanien. Philipp Iv. mischte sich, obschon Spanien verarmt war, den- noch in den 30jährigen Krieg. Neue Ausgaben, neue Steuern! Die Catalonier und Neapolitaner rebellirten. Auch mit Frankreich war ewig Krieg, bis zum pyrenäischen Frieden 1659, nach welchem Lud- wig Xiv. die Jnfantinn Maria Theresia heirathete. Außer dieser Jnfantinn und dem Jnfanten Carl hatte Philipp Iv. keine Kinder, und da er starb, war Carl Ii. erst 4 Jahr alt. Die- ser König hatte auch keine Kraft, das arme Spanien aufzurichten. In vielen Gegenden war alles baare Geld verschwunden, der König selbst konnte kaum zu 15% Capitalien bekommen, und seinen Dienern das Jahrlohn nicht zahlen. Viermal wurde er schwer bekriegt von seinem eigenen Schwager Ludwig Iv., und unterlag immer. Erst als Carl Ii. sich dem Tode näherte, und keine Kinder hinterließ,

10. Weltgeschichte für die katholische Jugend - S. 415

1840 - Münster : Theissing
415 Die Spanier und Portugiesen. machte der Franzosenkönig mit ihm Fn'eden, um im Testaments nicht vergessen zu werden. Der nächste Erbe war wohl das Stammhaus Oestreich in Deutschland, aber alle übrigen Machte wollten nicht, daß Oestreich eine Universalmonarchie bilde, und so war Kaiser Leopold, um einen schweren Krieg zu vermeiden, damit zufrieden, daß die spa- nische Monarchie getheilt werde. Außer ihm wollte Ludwig Xiv. er- den, als Schwager, und Maximilian Emanuel von Baiern, der Carl's Ii. Nichte zur Gemahlinn hatte. Nach mehren Projecten schlug Ludwig dem kranken Könige vor, der kaiserliche Erbprinz solle Spa- nien und Indien erben, der französische Dauphin Neapel, Sicilien und die Niederlande, Baiern solle nichts haben. Kaiser Leopold war mit diesem Tractate zufrieden, und alle Welt glaubte, daß Carl's Ii. Te- stament auch so ausfallen würde. Aber weit gefehlt! Carl Ii. schloß die Augen 1700 am Feste aller Heiligen, und das Testament lautete, der französische Prinz Phi- lipp von Anjou, der Enkel Ludwig's Xiv. und Maria's The- resias von Spanien, solle die ganze spanische Monarchie erben, sie solle nicht zerstückelt werden. Kaiser Leopold war außer sich, selbst Lud- wig Xiv. stellte sich betroffen, aber die Spanier waren halb froh, daß der Franzose, seit 200 Jahren ihr Erbfeind, nun ihr Schützer sey, und riefen den Prinzen von Anjou als Philipp V. zum Könige von Spanien aus. Ludwig Xiv. versprach dem Kurfürsten von Baiern die spanischen Niederlande, und so war dieser gekörnt, daß er zur Par- tei der Franzosen trat. Das war aber auch der einzige Bundesge- nosse, den Ludwig finden Konnte. Oestreich fand England und Hol- land willig gegen die übermüthigen Franzosen, Preußen, durch den Kaiser eben ein Königreich geworden, stellte ihm 10,000 Mann, Han- nover, durch ihn ein neues Kursürstenthum, desgleichen. Aber alle diese Bundesgenossen wog der neue Feldherr auf,' den Oestreich kurz vorher gewonnen hatte, der berühmte Prinz Eugenius. §. 62. Prinz Eugenius. Dieser größte Held seines Jahrhunderts wurde zu Paris den 18. Octob. 1663 geboren. Sein Vater, Eugen Moritz, aus dem Hause Savoyen, befehligte in Frankreich die königliche Schweizergarde; seine Mutter Olympia Mancini war eine Nichte des Cardinals Mazarin. Weil der kleine Eugenius schwächlich schien, auch klein von Statur blieb, so bestimmten seine Eltern ihn zum geistlichen Stande, und Ludwig Xiv., an dessen Hofe er aufwuchs, nannte ihn schon immer das Abbechen. Aber er hatte keine Lust zum geistlichen Stande, und bat, als er 20 Jahr alt war, den König um ein Dragonerregi- ment, wie seine älteren Brüder schon hatten. Als der König ihn ver- ächtlich abwies, bat er um seine Entlassung aus dem Land, ging un- ter die Kaiserlichen, um gegen die Türken zu streiten, und lernte den Dienst von unten auf. Bei Raab in Ungarn begann er seine Lauf-
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